Montag, 30. April 2018

Bildvergleich - Grieselstraße 33 - 1982 - 2018

Der Griesel... der berühmt, berüchtigte Teil Bensheims und wegen seiner urigen Art und der damals unzähligen kleinen Bauernhöfe, Handwerksbetriebe und sonstiger Dienstleister sehr lebendige Teil Bensheims wirkt heute sehr aufgeräumt. 
Bis in die 1980er Jahre allerdings war die alte Bausubstanz in großen Zügen noch vorhanden. Was daraus wurde, zeigt der heutige Bildvergleich....



Lage

Sonntag, 22. April 2018

Bildvergleich - Der Bahnhof und der Bahnhofsvorplatz 1908 und 2018

Heute wieder einmal ein Bildvergleich, der zeigt wie sehr sich Bensheim in 100 Jahren verändert hat. Die gemütliche Idylle des Bahnhofs und des Bahnhofsvorplatzes ist der grauen Tristesse einer gepflasterten und asphaltierten Städtebaumode der 1980er Jahre gewichen. 

Vom Grün des Parks, von der Ruhe der Anlage fehlt heute jede Spur. Selbst der Weg zu Bahnhof - früher ungefährlich und beschaulich - ist nicht mehr möglich. Ein Zaun inmitten der B3 schützt unvorsichtige Bahn- und Busreisende vor dem Überqueren der Verkehrsschneise.

Auch das Bahnhofsgebäude wurde im Bereich der Eingangstüren und Nebengebäude umgestaltet. Die Anhebung der Bahntrasse erst gar nicht zu erwähnen. Nichts bleibt, wie es ist.


Donnerstag, 5. April 2018

Vom 7. Bergsträßer Winzerfest - nach Missouri - und zurück... was eine Postkarte alles preisgeben kann

Die Ansichtskarte der Lehrmittelanstalt Bensheim ist häufig anzutreffen. Sie zeigt die Historische Bürgerwehr der Heimatvereinigung Oald Bensem beim Aufmarschieren auf dem Bensheimer Marktplatz - eine geschickte Fotomontage. Die Ansichtskarte zeigt im Hintergrund das Fleck'sche Haus und sie wurde anlässlich des siebten Bergsträßer Winzerfestes (14. - 17. September 1935) in die USA verschickt.



Die Karte enthält neben wenigen Zeilen Text - einfache Grußworte - auch etliche Unterschriften, die im Zusammenhang mit dem Kartenmotiv und dem Bergsträßer Winzerfest stehen.

Der Text lautet:
"Vom 7. Winzerfest herzl[iche] Grüsse [Klingler]"
"Herzliche Grüse sendet Ihnen u[nd] Luise Frau Klingler"
Die Unterschriften stammen unter anderem von Joseph Stoll, Jakob Fertig, Meyer und weiteren, leider nicht sehr leserlichen Unterschriften unbekannter Personen.





Was macht diese Karte aber so besonders?
Es ist der Adressat. Josef Schober stammt aus der Küferei- und Winzerlinie, von der hier bereits berichtet wurde (Die Küferei, das Haus in der Hauptstraße und der Bildvergleich damals - heute).

Josef Schober wuchs zu einer Zeit auf, in der Arbeitsplätze rar und die Not groß war. Er war jung und ging in die Welt hinaus. Zuerst innerhalb Deutschlands und dann nach Amerika.

Der Lammertsbrunnen
Seine Frau lernte er in Bensheim kennen und sie küssten sich am Brunnen in der Hauptstraße. Na, fällt jetzt der Groschen? Genau, es war der Brunnen, der erst 1989 wieder nach Bensheim zurückkehrte und er wurde gestiftet... von Josef Schobers Witwe... da schließt sich der Kreis.

Das, was er 1928 an Geld dabei hatte, sollte für die Anfänge reichen, doch was aus ihm wurde, dürfte die Vorstellungen bei weitem übertreffen haben. Was so einfach klingt, ist ein fast elf Jahre dauernder Lern- und Leidensweg, der letztendlich zu Josef Schobers Erfolg führte...

Einer eigenen Gastwirtschaft... ein Weinlokal... Schober's Wine Restaurant...


Ein weiteres Dankeschön geht an Herrn Hans Bernhard Schober, der auch diese Karte zur Verfügung gestellt hat.