Freitag, 28. Oktober 2016

Die Aalag - Die Germania und der Dalberger Hof um 1935

Ein Bild aus einem privaten Fotoalbum - allerdings eines der Bilder, die nur noch zwischen die Seiten gelegt wurde und nicht mehr liebevoll eingeklebt und beschriftet wurde.

Wir befinden uns im neu angelegten Bereich der Aalag (Hindenburg-Anlage, heutiger Beauner-Platz). Neu angelegt deshalb, da der hohe und alte Baumbestand 1934 entfernt worden war, die Germania - das Kriegerdenkmal von 1870/1871 -  sich schon an der Nordspitze der Anlage befindet, bevor sie 1945 endgültig zerschossen werden sollte - wobei sie bereits in den 1930er Jahren aufgrund von Verwitterungsschäden unansehnlich geworden war. Der Dalberger Hof sollte erst in den 70er Jahren seine ursprüngliche Nachbarschaft an Torbogen und Gebäuden verlieren.

Die Damen sind Baujahr 1908, stammen aus Bensheim und hatten einen Fotografen, der bereits im Jahre 1935 an "Bensheim in alten Bildern" gedacht haben muss, denn die Kombination: Personen, Sehenswürdigkeiten und gute Darstellung ist in Familienalben eher selten. Wer auch immer dieses Foto geschossen hat: DANKE!!!

BIAB_NLEZ_001.jpg Dien Anlage, die Germania und der Dalberger Hof in Bensheim um 1935, Elisabeth Zehnbauer mit einer Freundin, Nachlass Elisabeth Zehnbauer, Stoll-Berberich 2016


Freitag, 21. Oktober 2016

Die Damen der Volksschule 4. Klasse 1917

Heute ein Bild, das fast 100 Jahre alt ist, aus dem Jahr 1917 stammt, und leider in einem sehr schlechten Zustand eingescannt werden musste. Die meisten Damen sind zwar gut zu erkennen, aber das Foto zeigt Auflösungserscheinungen, weist starke Knicke auf und das Schlimmste ist, dass leider nur zwei Namen bekannt sind. Die Dame aus dessen Album das Foto stammt - Elisabeth Zehnbauer (später Beyerle) und die Lehrerin Frau Margarete Kempf.

Wenn Sie also aus dem Damenjahrgang 1907 (1906-1908) Namen kennen oder Vermutungen haben, so teilen Sie diese bitte mit. Wäre doch schade, wenn man den schicken Damen nicht ihre Namen zurückgeben könnte. 

Apropos "schick"! Die Zustände der Kleidung insbesondere der Schuhe schwankt zwischen neu und geputzt und völlig abgelaufen, mehrfach repariert bzw. eine junge Damen trägt sogar zwei rechte Schuhe. Tja.... von wegen Gute, alte Zeit! Aber auch schon damals gab es in Bensheim "wilde Gören", denn die Dame die am zufriedensten lächelt, hat einen gebrochenen Finger!

NLEZ_FA_005 Bensheim, Volksschule, 4. Klasse, 1917, Lehrerin: Margarete Kempf, 3. Reihe von unten, 3. Mädchen von links: Elisabeth Zehnbauer, Nachlass Elisabeth Zehnbauer, Stoll-Berberich 2016



Freitag, 14. Oktober 2016

Wormser Straße 19 - 1910 - "Hinnerum": Die Stallungen der Bensheimer Postkutsche

Im letzten Beitrag war die Vorderansicht des Anwesens "Wormser Straße 19" zu sehen. Jetzt gibt es den Hof zu sehen, in dem die Bensheimer Postkutsche mit Johann Heinrich Zehnbauer und Philipp Zillig auf ihren Dienstantritt wartet.
Dass ein Foto immer noch eine Besonderheit darstellt, zeigt die Präsens der Kinder, des Landarbeiters "Blackes" und... der Hinkel.

Wormser Straße 19 um 1910 - Die Bensheimer Postkutsche besetzt mit Johann Heinrich Zehnbauer und Philipp Zillig; Nachlass Johann Heinrich Zehnbauer


Freitag, 7. Oktober 2016

Wormser Straße 19 - 1914 - Bensheims "Port Arthur"

Heute ein Bild, welches die Wormser Straße 19 zeigt. Das Bild wurde 1914 aufgenommen, so verrät es uns die Rückseite der Postkarte. Das Gebäude wurde 1909 durch die Wohnbaugesellschaft errichtet und von Johann Heinrich Zehnbauer käuflich erworben. Im Hintergrund erkennt man noch die Stallungen, die für den landwirtschaftlichen Betrieb gebraucht wurden und auch das Bensheimer Postpferd "Rosa" beherbergte. Zudem wurde hier die Postkutsche gelagert.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Gebäude nur geringfügig verändert. Teile des Vordergartens gingen auch hier durch Straßenerweiterungen verloren, im Hinterhof wurde ein Anbau erweitert, um den gestiegenen Ansprüchen in Bezug auf sanitäre Einrichtungen gerecht zu werden. Die Ornamente am Erker, das Rankgerüst, die Fensterläden und die historisch korrekten Fenster gingen leider verloren.

Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Gebiet, zu welchem auch das heute gezeigte Haus gehört, nennt sich bis heute im Bensheimer Volksmund "Port Arthur".

Der Begriff "Port Arthur" entstand, da das Viertel zur Zeit des russisch-japanischen Krieges gebaut wurde. Damals - August 1904 bis Januar 1905 - wurde der Hafen Port Arthur (Gelbes Meer) belagert und musste nach schweren, verlustreichen Kämpfen gegen japanische Einheiten aufgegeben werden.

Im nächsten Beitrag wird ein Bild des Hinterhofes aus dem Jahre 1910 präsentiert.


Sonntag, 2. Oktober 2016

Bildvergleich - Damals und Heute - Pensionat Wehrfritz 1900 - 2016

Hurra! Dora Hösch und Valeska Debus melden sich aus dem Mädchenpensionat Wehrfritz aus Bensheim. Allerdings bereits im Mai 1900!

Die heutige Ansichtskarte des Mädchenpensionats Wehrfritz aus der Rodensteinstraße zeigt neben einer Frontalansicht des Hauses auch eine Ansicht der sich im Garten aufhaltenden Fräuleins.
Wer allerdings versuchen sollte, dass heute hier gezeigte Motiv im Stadtbild wieder zu finden, der muss enttäuscht werden, denn es existiert nicht mehr. 

Die Lücke wird heute ausgefüllt vom neuen Haupteingang des Heilig-Geist Hospitals.

Vielen Dank an Herrn Kühnreich für die heutige Postkarte.

Pensionat Wehrfritz, Ansichtskarte, gelaufen 05.05.1900, Adressat: Fräulein Elisabeth Friedrich, Undenheim, Rheinhessen; Text: [...] herzliche Grüße aus meinem neuen Heim sendet Dir Deine Marie. Warum hast Du noch nicht geschrieben? Ich erwarte ganz bald einen Brief. Dora Hösch, Valeska Debus; Sammlung Kühnreich