Beim Sichten des Nachlasses seiner Mutter fand Rochus Börner etliche Bilder, die Bensheim in den frühen 1980er Jahren zeigen. Er scannte sie ein und sandte sie an "Bensheim in alten Bildern".
Die unten gezeigten Bilder zeigen den Bau des Neumarkts nebst der dazugehörigen Tiefgarage. Wo einst eine schöne Grünanlage mit Bachlauf und wilhelminischer Turnhalle ein Kleinod bildete, entstand ein Einkaufszentrum, welches nach ein paar Jahrzehnten nur noch als trauriges Relikt einstiger Stadtplanung das Stadtbild prägt...
Der Bensheimer Marktplatz im Dezember 1980. Die Bilder stammen aus dem Familienalbum Börner und zeigen Schnappschüsse, die einen guten Eindruck des Bensheimer Marktplatzes um die Weihnachtszeit der frühen 1980er Jahre zeigen. Noch sind nicht alle Fachwerkhäuser freigelegt, der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz ist sehr bescheiden, erfüllt aber seinen Zweck, die Litfaßsäule steht etwas windschief und das heutige Stadtmuseum (damals Stadtbibliothek) bedarf noch der Pflege.
Vielen Dank an Herrn Rochus Börner für die Bilder!
Als mich am zweiten Weihnachtsfeiertag eine E-Mail aus den USA erreichte, war ich überrascht... aber auch mehr als erfreut, denn Herr Rochus Börner schrieb mir, da er die Bilder aus dem Nachlass seiner verstorbenen Mutter gesichtet und digitalisiert hatte. Also genau das, was Sinn und Zweck dieser Seite ist. Alte Bilder sichern, zuordnen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Vielen Dank Herr Börner für die Bilder.
Die Bilder sind Schnappschüsse aus Bensheim, die Alltagsszenen zeigen aber auch besondere Anlässe. So auch den Abriss des alten Gefängnisses in der Wilhelmstraße.
Mit vielem hätte ich gerechnet, als ich den Beitrag zum Bensheimer Bahnhof verfasste, aber nicht, dass der von mir auf der Homepage gezeigte Knopf der Hessischen-Ludwigs-Bahn (HLB) dabei hilft, einen auf einem Feld bei Nürnberg gefundenen Knopf zu identifizieren und mir zugeschickt wird.
So geschah es aber... Herr Stephan Vierring aus Nürnberg fand auf einem Acker bei Nürnberg einen von der Lagerung gezeichneten Knopf. Die Recherche dazu führte ihn auf meine Homepage und so wurde der Knopf eingetütet, mit ausgedruckten Karten des Fundortes mir zugesandt und nach seiner Ankunft intensiv gereinigt...
Ein herzliches Dankeschön geht nach Nürnberg... für das Suchen, das Recherchieren, das Versenden... Danke.
Wer nach Bensheim kommt und sich auf den Marktplatz stellt, der sieht die Kirche, den Marktbrunnen und die großen alten Fachwerkhäuser. Aber am augenfälligsten dürften die drei Häuser an der Südseite des Marktplatzes sein, die allesamt 1681 erbaut wurden und bis heute von ihrer Schönheit nichts verloren haben.
Diese kann man nun als Kartonmodell selber bauen und dieses Kleinod zuhause genießen.
Da reicht kein schneller Blick, besonders nicht, wenn man die Zeiten, in denen die Bilder geschossen wurden, nicht noch selbst miterlebt hat. Vielleicht die Geschäfte wie zum Beispiel "Andreas Emig" oder "Weimar", aber die Häuser... die Häuser bieten kaum noch Hinweise, denn die sind weg. Der Bau des Bürgerhauses, der auch den Namen der ehemaligen Hintergasse veränderte, veränderte das Erscheiningsbild der Gassen ganz erheblich.
Der Blick auf die Dalbergergasse im ersten Bild wird durch eine weitere Aufnahme dieser Gasse, insbesondere der Zehntscheuer verfeinert.
Das vierte Kartonmodell eines Bensheimer Hauses: Die Schlinkengasse 7 als historisches Bauwerk oder als aktuelle Version (Restaurant) baubar.
Einfach herunterladen, ausdrucken, ausschneiden, knicken, kleben und fertig... Ein Stück Bensheim im Regal, auf der Eisenbahnanlage... wo immer sie wollen.
Drucken Sie den Download (PDF - ca. 25MB) auf 120g DINA4 Papier und folgen Sie der Videoanleitung und schon haben Sie ein Stück Bensheim... in kleinem Maßstab... immerhin.
Das Modell kann in zwei Varianten gebaut werden: Eine historisch korrekte Variante, die auf der Ost-Seite das Krüppelwalmdach und uaf der West-Seite den mächtigen Giebel besitzt (Variante 1) oder eine Variante, die als Modell auf Modelleisenbahnanlagen frei aufgestellt werden kann (Variante 2).
Vielleicht eines der seltsamsten Gebäude in Bensheim. Warum? Nun ja... Stellen Sie sich auf den Beauner Platz, also in die Ââlag (Bensemer wissen bescheid) dann sehen sie eine neugotische Backsteinfassade. Gehen Sie aber in die Hintergasse, ach.. ich vergaß... Am Bürgerhaus... dann können Sie lange suchen, denn es begegnet ihnen eine prachtvolle Fachwerkfassade.
Die Lösung ist einfach, der Effekt verblüffend, denn der ehemalige Besitzer ließ das Haus 1900 komplett erneuern und als Ziegelbau erreichten, die Ostfassade - die Fachwerkseite - blieb erhalten.
Was auf dem Postkartenmotiv sehr romantisch aussieht, hat aber leider ein wenig an Reiz verloren. Zwar strahlt am linken Torbogen sowohl die Blume als auch Nepomuk auf den Betrachter herab, auch rechts steht noch ein Teil der Mauer, aber ansonsten wurde das Ensemble seiner Nachbargebäude entrissen.
Ein Bildvergleich zwischen den Jahren 1905 und 2021. Der vielleicht prachtvollste Fachwerkbau - der Mespelbrunner Hof - steht im Jahre 1905 in voller Schönheit auf der Ecke Hauptstraße - Schlinkengasse. Das Gebäude übersteht den Zweiten Weltkrieg, aber nicht den Modernisierungswahn der 1950er Jahre. Er wird unter fadenscheinigen Gründen abgerissen.
Jetzt tauchen Sie einmal ganz in das alte Bensheim ein. Drei Bilder, die die Hauptstraße noch in ihrer ganzen Urigkeit zeigen. Während das erste Bild "nur" den Mespelbrunner Hof in seiner Pracht 1905 nach dem Wiederaufbau und der Entfernung der Erker zeigt, lassen sich auf den beiden anderen Bilder auch Eindrücke der Hauptstraße gewinnen, die heute so nicht mehr zu finden sind. Achten Sie einmal auf die alten Gebäude, die alten Namen der Geschäfte: "Colonialwaren Heinrich Fleck, Seifengeschäft Marquart und Kaffee Geschäft Gebrüder Kayser". Sehen Sie den Schutzmann mit Pickelhaube im Gespräch mit Bensheimer Pennälern? Na, dann gehen Sie doch einmal auf die Suche....
Bild 1: Mespelbrunner Hof um 1905
Die Bensheimer
Hauptstraße Richtung Norden um das Jahr 1905. Links Bauarbeiten an der
Kanalisation bzw. dem Gebäude Hauptstraße 21 an der Ecke Schlinkengasse. Direkt
angrenzend ein prachtvolles Fachwerkhaus, das wenige Jahre nach Entstehung
dieses Fotos abgerissen wurde, der Mespelbrunner Hof (Hauptstraße 19, Siegfried
Haas, ab 1938 Heinrich Müller). Dahinter folgen Fachwerkhäuser, die in den
1910er Jahren abgerissen wurden und durch ein von Heinrich Metzendorf
entworfenes Gebäude (Kaufhaus Heinrich Müller) ersetzt wurde. Der Mespelbrunner
Hof wird auf diesem Bild bereits als Geschäftshaus genutzt, Teile des
gemauertenErdgeschosses wurden durch
Metallstützen bereits ersetzt, um so große Fensterflächen zu ermöglichen.
Spätere Bilder zeigen, dass der Geschäftsmann Siegfried Haas auch eine
Fensterfront zur Schlinkengasse bauen ließ. Das Bild zeigt das Gebäude in einem
noch sehr gepflegten Bauzustand, spätere Bilder zeigen den sukzessiven Zerfall.
Zudem ist aufgrund der fehlenden neuen Bebauung auf der linken Seite, fast die
gesamte Südseite (Schlinkengasse) des Hofes zu sehen.
Bild 2
Die Bensheimer Hauptstraße Richtung Süden im
Jahre 1911. Im Hintergrund die Häuser am Marktplatz mit dem Haus Fleck
(Colonialwaren Heinrich Fleck (Delicatessen und Südfrüchte)) und links daneben
ein Herrenausstatter (Gewänder nach Maass). Auf der rechten Seite der
Mespelbrunner Hof mit ausgefahrenen Markisen und dem bereits durch
Metallstützen geöffneteErdgeschoss für
die großen Schaufenster. Spätere Bilder zeigen, dass der Geschäftsmann
Siegfried Haas auch eine Fensterfront zur Schlinkengasse bauen ließ. Die
Häuserzeile am rechten Bildrand (Metzgerei A. Fan[…], Kaffee-Geschäft Gebr.
Kayser und das Seifengeschäft Marquart) bis zum Mespelbrunner Hof wird in
wenigen Jahren durch einen Neubau, entworfen durch Heinrich Metzendorf,
ersetzt. Dieses neue Gebäude beherbergte das Kaufhaus Heinrich Müller.
Bild 3
Die Bensheimer
Hauptstraße Richtung Norden im Jahre 1950. Links befindet sich das Geschäft
Kaiser's (Hauptstraße 21) dahinter der Zugang zur Schlinkengasse. Direkt
angrenzend ein prachtvolles Fachwerkhaus, das wenige Jahre nach Entstehung
dieses Fotos abgerissen wurde, der Mespelbrunner Hof (Hauptstraße 19, hier
Kaufhaus Müller, ehem. Siegfried Haas)). Dahinter folgt das von Heinrich
Metzendorf entworfene und in den 1910er Jahren erbaute Stammhaus des Kaufhaus
Heinrich Müller und im weiteren Verlauf der Hauptstraße (ab dem Willys Jeep)
die Nachkriegsbauten (Sportgeschäft Klingler) bis zum Ritterplatz. Auf der rechten Seite
am oberen Bildrandsieht man die Balken
für den Neubau Hauptstraße 34.
Stück für Stück schwindet das alte Bensheim - Im Jahre 1968 fällt das "Haus Schwerdt" der Abrissbirne zum Opfer. Neben dem Haus sind es die vielen Details, die das Ansehen einer Straße wie die Schuhgasse prägen: Kopfsteinpflaster, alte Mauern und Tore. Wer heute durch Bensheim geht, dürfte die Schuhgasse eher meiden... da ist nicht viel zu sehen... Sorry!
Die Bilder stammen aus dem Stadtarchiv Bensheim. Vielen Dank an Dieter Ehret, der sich als Fachwerkenthusiast in bensheim sehr gut auskennt und immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht.
Wir schreiben die 1960er Jahre und Deutschland befreit sich von der alten Bausubstanz... weil es einfacher ist, weil es bequem ist... nur das Neue musss nicht immer schön sein. Das Alte zeigt sich aber auch nicht immer von der verlockenden Seite, denn der Gammel und der Zerfall hat nach Jahrzehnten der Verwahrlosung und der vielen Anpassungen der letzten Jahrhunderte Spuren hinterlassen.
Da sich im Bereich Schlinkengasse - Am Bürgerhaus allmählich die Reihen lichten, erhalten wir durch den Abriss eines Hauses einen seltenen Anblick auf die Schlinkengassse 7. "Ach du grüne Neune... ob das noch was wird?" Ja, es wird etwas, denn das Haus auf der Ecke wird gerettet. Zwar standen die Vorzeichen schlecht, aber es wurde saniert und steht heute in voller Pracht da.
Vielen dank an Dieter Ehret für die vielen Details zu den Gebäuden und die Bilder.
Das Nachbarhaus - noch steht es
Noch steht es und auch hier erlaubt der Abriss des kleinen Fachwerhäuschens einen Blick auf das alte Fachwerk. Viel wurde daran "gebastelt" und vielleicht würde man es heute noch retten, aber... es ist weg.
Das Hasenviertel in seinem alten Zustand - letztmalig - denn es droht die Neugestaltung. Was den einen freut, treibt dem anderen Tränen in die Augen. Natürlich will man den Komfort neuer Häuser genießen, aber schön war es schon und hätte wieder schön werden können, aber das ist vergangen.
Die Bilder stammen aus dem Stadtarchiv Bensheim und sind durch "Bensheim in alten Bildern" mit QR-Codes versehen worden... damit findet man auch gleich die richtige Stelle im Stadtplan zum Bild... Ausprobieren!
Wenn man alte Bilder erhält - in diesem Falle Dias - und diese auch noch falsch beschriftet sind, bzw. falsch in die Diarahmen eingesetzt wurden, dann kann es passieren, dass man Häuser falsch zuordnet. So geschah es mir, als ein altes Dia aus dem Bestand "Wahl" falsch eingescannt und dann falsch interpretiert wurde. Ein vermeintlich abgerissenes Haus (wie im Beitrag vom 24. Juli 2020 "Historisches Fachwerkhaus - Schlinkengasse 7, Ecke "Am Bürgerhaus" dargestellt und mittlerweile korrigiert), steht wie "aus dem Ei gepellt" in Bensheim. Die Schlinkengasse 7.
Auf den Fehler aufmerksam machte Herr Dieter Ehret aus Hemsbach, der nicht nur die Geschichte des Hauses darlegte, sondern auch noch weitere Geheimnisse der Bergsträßer Fachwerkwelt verriet, und die Geschichte der noch erhaltenen Häuser in der Schlinkengasse und "Am Bürgerhaus"ergänzte.
Aber jetzt erst einmal zum Anwesen "Schlinkengasse 7"
Bilder von 1952
Bilder Mitte der 1970er Jahre (bekannt aus o.g. Beitrag)
Lage
Weitere Fachwerkhäuser im Bereich Am Bürgerhaus / Schlinkengasse
Nun zu Dieter Ehret und dem Fachwerkhaus "Am Bürgerhaus 5" in einem Artikel aus dem Darmstädter Echo vom 1. Juni 1991:
Experte hilft bei Sanierung
Dieter Ehret hat Fachwerkhaus originalgetreu rekonstruiert
FACHWERK WIE ANNO DAZUMAL:
Dieter Ehret, Träger des Hessischen Denkmalschutzpreises, hat sich mit dem baulichen Werdegang des Hauses Nummer 5 an der Straße „Am Bürgerhaus" in Bensheim befaßt. Dank seiner Zeichnungen vom Originalzustand wird das Gebäude nach der Sanierung im ersten und zweiten Obergeschoß wieder jene reichgegliederte Fachwerkfassade zeigen, die es ursprünglich gehabt haben muß. (lug)
BENSHEIM (DE). Seit einiger Zeit kennt man im Bensheimer Stadtbauamt einen freiwillig engagierten Sanierungsexperten, der zur Pflege des Stadtbildes mit fundierten Anregungen aufwartet. Dieter Ehret, Verwaltungsangestellter in Hemsbach, interessiert sich für alte Fachwerkhäuser, und ganz besonders dafür, wie sie im Orginalzustand ausgesehen haben.
Der Fachwerkforscher aus Passion beläßt es nicht nur bei der Theorie, schreibt Erika Ertl von der Pressestelle der Stadt. Wenn er alles intus hat, was das jeweilige Stadtarchiv, Sanierungsbüro und die Architekten zum Projekt zu sagen haben, schaut er sich selbst um, fotografiert und filmt. Danach legt er Stapel von Skizzen an und baut schließlich das alte Haus im Maßstab 1:20 oder 1:50 nach, einschließlich der inneren Bundwände, sämtlicher Verstrebungen, Fensterfassungen und Treppen.
Mehr als 40 dieser bis zu einem Zentner schweren Modelle hat er bisher nachkonstruiert. Auf einer Wanderausstellung im Südhessischen mögen sie interessierten Besuchern den Blick auf Harmonie und Schönheit der alten Gebäude geschärft haben. Für Ausdauer und Einsatz, der bei Hausbesitzern, Architekten und Sanierungsbeauftragten Bewußtsein schafft und dazu beiträgt, mehr über den Erhalt als über den Abriß nachzudenken, hat Dieter Ehret im vergangenen Jahr zusammen mit anderen den Hessischen Denkmalschutzpreis erhalten.
In Bensheim hat das Fachwerkhaus Nummer 5 an der Straße „Am Bürgerhaus" Ehrets Aufmerksamkeit erregt. Er hat es eingehend erkundet, untersucht, sich mit dem baulichen Werdegang beschäftigt und danach sowohl den jetzigen, als auch den ursprünglichen Zustand des Hauses zeichnerisch dokumentiert.
Nach seinen Angaben wurde das Haus zwischen 1570 und 1575 erbaut und seitdem vielfach verändert. Im 17. Jahrhundert muß das ehemals bodenständige Fachwerk im Erdgeschoß durch massives Bruchsteinmauerwerk ersetzt worden sein. Die Vergrößerung der Fensteröffnungen datiert er ins 18. Jahrhundert.
Die Zeichnungen der Originalfassade, die er dem Stadtbauamt und den Eigentümern zur Verfügung stellte, führten dazu, daß das Eckhaus im ersten und zweiten Obergeschoß wieder jene reichgegliederte Fachwerkfassade zeigen wird, die es ursprünglich gehabt haben muß. Die Holzkonstruktion zeigt jetzt schon, wie es werden wird.
Etwa die Hälfte der noch vorhandenen Holzteile mußte erneuert werden, die andere Hälfte konnte nach fachgemäßer Bearbeitung durch den Zimmermann wiederverwendet werden. Die Denkmalschutzbehörde, die bei der Sanierung ein gewichtiges Wort mitzureden hat, hat die Form der Rekonstruktion befürwortet, heißt es weiter.
Digitalisierte Versionen der Skizzen von Dieter Ehret "Am Bürgerhaus 5"
Lage
Video über die Johannesberger Handwerkssammlung mit den Modellen Dieter Ehrets