Donnerstag, 30. Juni 2016

Kalbs- und Schweinemetzgerei Johann Adam Zehnbauer - Hauptstraße 86 - Postkarte 1913

Heute sehen wir wieder eine wunderbare Postkarte aus der Sammlung von Herrn Kühnreich, die uns die Metzgerei Zehnbauer in der Hauptstraße 86 zeigt. Der stolze Besitzer steht vor der Tür seines Hauses, welches heute nicht mehr existiert. Dafür existiert aber ein Feldpostbrief aus dem Jahre 1917, den der Bruder des Metzgers - Jean Zehnbauer - von der Westfront aus Beselare ihm sandte. 

BIAB_HRK_0249 Kalbs- und Schweinemetzgerei Johann Adam Zehnbauer, Hauptstraße 86, Bensheim 1913, Postkarte, Sammlung Kühnreich


Hier muss ich einmal ein paar persönliche Worte anbringen, etwas, was ich vermeiden wollte, da ich diese Seite rein informativ halten wollte. Als Kind wurde ich öfters von meiner Großmutter, wenn ich sie einmal für ein paar Tage in Bensheim besuchte, zu einer Metzgerei geschickt, die etwas abseits lag. Ich konnte weder mit dem Namen etwas anfangen, geschweige denn mit der Notwendigkeit unbedingt diese Metzgerei aufsuchen zu müssen. Im Laufe der Jahre wurde mir klar, dass die zwei Damen, die hinter dem Tresen standen, in irgendeiner Form verwandt sein mussten und erst auf Nachfrage erläuterte man mir - meine Großmutter war bereits verstorben - dass dieser Verwandschaftsteil zum "Metzgerzweig" der Familie gehörte und einst eine Metzgerei in der Hauptstraße gehabt hatte. Allerdings gab es diese Metzgerei nicht mehr, auch kein Nachfolgebetrieb, zudem war das Haus abgerissen worden.

Als ich nun mit Herrn Kühnreich die Bilder sichtete, sprang mir die oben gezeigte Postkarte sofort ins Auge. Es war das erste Mal, dass ich die besagte Metzgerei im Bilde sah und es dämmerte mir, dass ich einst eine Feldpostkarte in Händen hielt, die als Adresse nur den Namen, die Stadt und das Wort Metzgerei führte. 

Es war der Bruder Johann Heinrich Zehnbauer (09.02.1882 - 21.11.1953) des auf dem Bild zu erkennenden Metzgermeisters Johann Adam Zehnbauer (17.04.1883 - 06.10.1952), der 1917 in der Nähe von Ypern eingesetzt war und - gerade wohl ein Paket Fleischwaren des Bruders erhalten habend - sich bedanken aber gleichzeitig die traumatischen Erlebnisse an der Front berichten wollte und den unten gezeigten Feldpostbrief am 21.08.1917 an die Metzgerei schickte.





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